Die Fächerauswahl ist für viele ein wichtige Punkt. Vor allem wenn man diesbezüglich Vorgaben der eigenen Universität oder des Studiengangs hat. 

 

Wie ich meine Fächer gewählt habe und allgemeines zur Fächerwahl und dem Workload sowie dem Notensystem, habe ich bereits im Beitrag Alltag an der Universität in Huelva beschrieben.

 

Hier möchte ich euch nun explizit meine fünf gewählten Fächer vorstellen.  


Da für mich die Auswahl etwas begrenzt war, habe ich die Fächer zum einen nach eigenem Interesse und nach eigenem Nutzen gewählt. Ich wollte die Chance nutzen mein allgemeines Wirtschaftswissen zu erweitern. Auch für meine berufliche Zukunft fand ich es sehr gut noch mal in andere Wirtschaftsbereiche reinzuschauen oder mein Wissen zu vertiefen. 


English for Tourism VI

Wie der Name schon verrät handelt es ich um einen Englischkurs der auf Tourismus ausgelegt ist. Davon gibt es insgesamt sechs Fächer, welche auf verschiedene Sprachkenntnisse ausgelegt war. Der sechste Kurs entsprach B2, was auch für mich ausschlaggebend für die Auswahl war. Die Kurse werden nach ungeraden und geraden Zahlen jeweils ausschließlich im Sommer- oder Wintersemester unterrichtet. 

 

Jede Vorlesung hat drei Themenschwerpunkte rund um Tourismus. In meinem Kurs waren das die Themen internationale Karriere, internationale Gastronomie und Risiken und Gefahren im globalen Kontext.

 

Die Note für dieses Fach bestand aus vier Teilen, einem individuellen Projekt (5 %), wofür wir eine Reportage über ein Restaurant unserer Wahl schreiben sollten. Einen Gruppenprojekt (5 %), in dem wir  uns ein internationales Jobinterview ausdenken und vorstellten. Die Klausur hatte einen schriftlichen Teil (70 %) und einen mündlichen Teil (20 %), in welchem wir unseren Lebenslauf vorstellen mussten. 

 

Die Vorlesungen waren sehr informativ und interessant, vor allem durch den Austausch der internationalen Studenten. Es wird sehr viel gesprochen und über kulturelle Unterschiede gesprochen, was die Vorlesung sehr ansprechend machte.


Intermediate Microeconomics

In Intermediate Mircoeconomics wurden die Grundzüge der Mikroökonomik erläutert. Die Vorlesung wurde von zwei Professoren unterrichtet. Die erste Hälfte des Semesters bezog sich auf Mikroökonomik aus Marktsicht. Hier wurden während des Semesters wöchentlich ein Assignment gefordert, dafür gab es nur eine Vorlesung pro Woche. Das Assignment wurde in der Folgewoche besprochen. Das Einreichen der Aufgaben entsprach 20 % der Note für den ersten Teil. Hierbei spielte es keine Rolle, ob die Lösung richtig war oder einzelne Aufgaben nicht gelöst wurden. Lösungsansätze zählten bereits. Während der Besprechung konnte man zusätzliche Punkte bekommen, wenn man eine Aufgabe aus dem Assignment vorführte und erklärte. Es handelte sich hier bei um Theoriefragen oder Rechenaufgaben, wobei es gegen Ende mehr Rechnungen waren.

 

Am Ende des ersten Vorlesungsparts gab es eine Mid-Term Klausur, welche aus 15 Multiple Choice Fragen und einer großen Rechnung bestand. Die Rechnung entsprach allerdings vom Aufbau her 1:1 dem Assignments und war daher auch ohne großes Mathematikverständnis leicht zu bewältigen. 

 

Der zweite Teil der Vorlesung betrachtete die Mikroökonomik nun aus Unternehmenssicht. Vor allem aus verschiedenen Marktpositionen heraus. Die Professorin arbeitete ohne Skript, daher musste während der Vorlesung sehr aufmerksam mitgearbeitet und mit geschrieben werden. Neben Theorie, waren einige Formel und die grafischen Darstellungen zu lernen. Hier gab es nur eine Klausur die aus einem theoretischen und einem praktischen Teil bestand. Im ersten Teil konnte man aus vier Aufgaben drei wählen und im zweiten Teil konnte man zwischen zwei praktischen Aufgaben wählen. Auch hier waren die Aufgaben sehr stark an die aus den Vorlesungen angelehnt. 

 

Für die Finale Note wurde die Note aus Teil 1 und Teil 2 zu 50/50 gewichtet. 



Financial Management I

Grundlagen für Finanzierung und Investition hatte ich bereits in meinem Studium in Deutschland. Leider war ich von der Art und Weise wie es bei mir unterrichtet wurde eher abgeneigt. Dennoch fand ich es für meine Studium und auch später im Beruf wichtig sich mit dem Thema auszukennen. Also gab ich dem Thema hier noch mal eine Chance.

 

Wie erwartet wurden ähnliche bis gleiche Themenschwerpunkte unterrichtet. Diese waren in vier Kapitel unterteilt: 

1. Kooperative Investitionen und Finanzierungsentscheidungen
2. Konzept von Barwert und Ertragswert
3. Anleihen Konzepte
4. Aktienkurse und Börsenpreise

 

Neben der Theorie und den Formeln haben wir diese Themen in Gruppenarbeiten in Excel aufgearbeitet. Dieser Aspekt war für mich viel angenehmer als die Berechnungen wie in Deutschland nur 20 mal händisch zu rechnen. Die Nutzung von Excel machte die Anwendung für mich realistischer und weniger theoriegebunden, da beispielsweise die Effekte von Zinsänderungen oder Lautzeiten viel schneller nachfolgzogen werden konnten. Vorteilhaft war auch die Finanzierungsbegriffe auf Englisch zu lernen.

 

Die Note bestand neben den Gruppenarbeiten (20 %) aus einer finalen Klausur (80 %). Die Klausur bestand aus ein paar Theorieaufgaben und überwiegend Rechnungen mit einer gegebenen Formelsammlung. Es handelte sich um  Multiple Choice Aufgaben, wo vier Lösungen angegeben waren und die richtige Lösung ermittelt oder errechnet werden musste.


Spanish Economy

Rückblickend hab ich wohl aus Spanish Economy am meisten mitgenommen, ungeachtet wie oft ich mich zwischendurch über dieses Fach aufgeregt habe. Wie der Name der Vorlesung zu vermuten gibt wurden verschiedene wirtschaftliche, soziale und politische Bereiche der spanischen Wirtschaft vorgestellt. Aufgrund der hohen Anzahl der Erasmusstudenten wurde diese mit den Umständen in anderen Ländern durch den Austausch der Studenten verglichen. Dies machte das Fach so interessant. 

 

Es brachte mich auch dazu mich mehr mit den wirtschaftlichen und sozialen Gegebenheiten in Deutschland zu beschäftigen. Auch die Unterschiede zu sehen brachte mich dazu vieles in unserem System mehr zu schätzen, was vorher für mich selbstverständlich war. In vielen Bereichen hat die Vorlesung meine Denk- und Sichtweise geändert.

 

Da Fach selbst war wohl das anspruchsvollste, da sich die Endnote aus drei großen Teilen zusammensetzte. Eine Seminararbeit (30 %), in welcher ein vorgegebenes Thema wissenschaftlich untersucht wurde und innerhalb einer Gruppe während eines Seminars diskutiert wurde. Die gleiche Gruppe musste am Ende des Semesters eine Gruppenpräsentation (30 %) erstellen und präsentieren zu einem Themenbereich der spanischen Wirtschaft. Abschließend gab es eine finale Klausur (40 %), welche den Stoff aus den Vorlesungen und den Seminaren enthielt. Man musste 3 der 4 gestellten Aufgaben beantworten. Hierbei handelte es sich um offene Aufgaben, welche mit einem breit gefächerten Wissen zu den Themen erörtert wurden. 

 

Durch die Teilnahme an kooperierenden oder Sonderveranstaltungen konnte man zudem zusätzliche Punkte bekommen.


Spanisch-Sprachkurs

Erasmusstudenten können kostenlos einen Spanisch-Sprachkurs belegen, für welchen es 6 ECTS gibt. 

Zuvor wird ein Einstufungstest gemacht, um das entsprechende Sprachlevel zu ermitteln. Studenten ohne Vorkenntnisse müssen den Test nicht machen und werden automatisch als A1 eingestuft. Nachdem man sein Testergebnis hatte, konnte man einen entsprechenden Kurs wählen. Für jedes Level werden drei Kurse angeboten zu unterschiedlichen Uhrzeiten, einer am Campus La Merced und zwei am Campus El Carmen. 

 

Während des Semester gab es vier kleine Tests zu Lese- und Hörverständnis, selbstständiges Schreiben und Sprechen. Jeder Test machte 5 % der Endnote aus. Die Finale Klausur (80 %) bestand aus einem schriftlichen Test mit Lese- und Hörverständnis, selbstständiges Schreiben und Grammatik sowie einer mündlichen Prüfung.